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Präsenz- und Digitallehre: LMU fördert Innovation in allen Disziplinen

19.12.2022

Der „Fonds zur Förderung der Lehre“ unterstützt zukunftsweisende Konzepte für die Lehre – seit Beginn des Wintersemesters wurden dafür bereits 500.000 Euro vergeben.

„Excellence in research and teaching“ – das ist das Motto der LMU. Die Coronapandemie hat die Entwicklung digitaler Lernmethoden kräftig angeschoben. Mit einem „Fonds zur Förderung der Lehre“ greift die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) diesen Schwung auf mit dem Ziel, innovative Lernplattformen, Lernvideos und Hybridmodelle für Lehrveranstaltungen zu entwickeln. Dadurch will die LMU neue Formen der Präsenz- und Digitallehre weiterentwickeln und sie noch besser miteinander verzahnen.

Mit dem „Fonds zur Förderung der Lehre“ wurden 31 Anträge aus verschiedenen Fakultäten der LMU bereits zu Anfang dieses Wintersemesters mit 500.000 Euro gefördert. Weitere 500.000 Euro sollen im Wintersemester 2023/2024 in die Förderung herausragender Lehre fließen. Der Förderzeitraum beläuft sich auf zwei Jahre.

„Unser Ziel ist es, den über 53.000 Studentinnen und Studenten der LMU optimale Lernbedingungen zur Verfügung zu stellen“, erklärt Professor Oliver Jahraus, Vizepräsident für Studium und Lehre an der LMU. „Dies bedeutet, dass wir in Zukunft sowohl für die Präsenzlehre als auch für virtuelle Veranstaltungen optimal gerüstet sein wollen. Deshalb fördert die LMU mit diesem speziellen Fonds die innovative Kraft unserer Fakultäten, damit diese auch mithilfe der Technologie neue Lehrformate entwickeln und etablieren können.“

Ausgezeichnete Lehre an der LMU: der Preis für gute Lehre

Die herausragende Rolle innovativer Lehrmethoden an der LMU bestätigt auch der „Preis für gute Lehre“, den das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst jährlich auslobt und der im Dezember 2022 für das Jahr 2021 vergeben wurde. Ausgezeichnet wurden Dr. Eva Facher, Fakultät für Biologie, Dr. Anna Gumpert, Volkswirtschaftliche Fakultät (jetzt Universität Tübingen) sowie Professor Johann Maierl von der Tierärztlichen Fakultät.

Überdies wurden jüngst auch die Jahrgänge 2019 und 2020 mit dem Preis für gute Lehre ausgezeichnet, da die Würdigungen wegen der Coronapandemie verschoben werden mussten. Für ihren Innovationsgeist und ihre gekonnte Mischung aus Theorie und Praxis erhielten Professorin Claudia Bausewein, Fakultät für Medizin, Professorin Eva Haverkamp-Rott, Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, sowie Dr. Yvonne Pudritz, Fakultät für Chemie und Pharmazie, den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preis.

Den Preis für gute Lehre des Jahres 2020 erhielten Dr. Martin Heidebach, Akademischer Oberrat an der Juristischen Fakultät, Professorin Julia Nasev von der Fakultät für Betriebswirtschaft und Professor Magnus Treiber, Fakultät für Kulturwissenschaften.

„Mit den Preisträgerinnen und Preisträgern der Jahre 2019 und 2020 hat die LMU einmal mehr ihr Motto bewiesen: ‚excellence in research and teaching‘“, so Prof. Oliver Jahraus. „Auf unsere Professorinnen und Professoren sind wir besonders stolz, denn mit ihren innovativen Lehrmethoden unterstützen sie viele Studierende der LMU und vermitteln ihnen sehr wichtige Inhalte für ihr künftiges Leben.“

Preisträgerinnen und Preisträger „Gute Lehre 2021“

Dr. Eva Facher | © FotoParadies

Dr. Eva Facher, Fakultät für Biologie

Dr. Eva Facher lehrt am Lehrstuhl Systematik, Biodiversität und Evolution der Pflanzen. Besonders gewürdigt wird das von ihr organisierte Grundpraktikum zur heimischen Artenvielfalt in der Botanik. Die Studierenden heben besonders die aufwendige Bereitstellung des Anschauungsmaterials hervor, wo an jedem Kurstag ein Set von 20 bis 30 Pflanzen präsentiert wird. Der Biologin gelinge es, in einer angenehmen Lernatmosphäre die Relevanz dieser Organismen für den Menschen anschaulich zu zeigen. Weiterhin loben die Studierenden die beeindruckende methodische und inhaltliche Bandbreite und Vielfalt Fachers, ihre große fachliche Kompetenz mit Leidenschaft für die Wissensvermittlung. In der Coronapandemie habe Eva Facher in herausragender Weise die organisatorischen Grundlagen geschaffen, damit die Studierenden trotz der Einschränkungen beispielsweise durch die Online-Lehre mit größtmöglichem Wissenszuwachs ihre Veranstaltungen absolvieren konnten.

Dr. Anna Gumpert, Volkswirtschaftliche Fakultät (jetzt Universität Tübingen)

Dr. Anna Gumpert war von 2014 bis 2022 Assistenzprofessorin an der Volkswirtschaftlichen Fakultät der LMU. Die Studierenden würdigen Gumperts Fähigkeit, bei Einführung von neuen Themen in ihren Vorlesungen den Leistungsstand und die Aufnahmefähigkeit der Studierenden zu berücksichtigen. Dies ermögliche es, selbst sehr anspruchsvolle Inhalte in den Wahlpflichtmodulen und Pflichtveranstaltungen so zu vermitteln, dass die Studierenden sie verstehen. In der Pandemie sei es der Ökonomin gelungen, die Lehrinhalte ohne Transformationsverluste an das Online-Format anzupassen und Unterschiede zwischen der Präsenz- und Online-Lehre bestmöglich anzugleichen. Frau Gumperts Engagement wird von den Studierenden als hochkompetent, freundlich und von großer Offenheit geprägt beschrieben.

Professor Maierl, graue Haare, Brille blick in die Kamera

Professor Johann Maierl | © Tierärztliche Fakultät

Prof. Dr. Johann Maierl, Tierärztliche Fakultät

Professor Johann Maierl habe, heißt es in der Begründung der Studierenden, in herausragender Weise über die vergangenen Jahre hinweg die Lehre der makroskopischen und mikroskopischen Anatomie an der tierärztlichen Fakultät vertreten und mit zahlreichen innovativen Ideen verbessert. So habe er sehr früh die didaktischen Vorzüge der Plastination von Präparaten erkannt und auch den 3D-Druck für die Herstellung neuer Ansichten anatomischer Präparate eingesetzt.

Die Studierenden seien von der lebhaften Lehre durch Johann Maierl stets begeistert. Vor allem während der der Corona-Pandemie sei es dem großen Einsatz von Maierl zu verdanken, dass die Lehre in der Anatomie sowohl virtuell als auch – soweit möglich – in Präsenz aufrechterhalten werden konnte.

Preisträger und Preisträgerinnen „Gute Lehre 2020“

Professor Magnus Treiber, Brille, Halbglatze vor floralem, grünem Hintergrund

Professor Magnus Treiber | © privat

Prof. Dr. Magnus Treiber, Institut für Ethnologie

Hochbrisante, aktuelle Themen wie Migration, Flüchtlingsintegration und Stadtethnologie; ein außergewöhnliches Engagement; ausgezeichnete Lehrveranstaltungen und intensive Betreuung: Das würdigt die Fachschaft an Professor Magnus Treiber. Besonders innovativ: der Einsatz multisensorischer Lernmethoden und der von Treiber mitgestaltete Online-Sprachkurs Xhosa. Als „Genuss“ bezeichnet die Fachschaft die lebendigen Vorlesungen ihres Ethnologieprofessors. Sein Engagement in der Flüchtlingsarbeit an der LMU (Refugee Scholars Forum) gilt ihr als vorbildlich.

Dr. Martin Heidebach | © privat

Dr. Martin Heidebach, Juristische Fakultät

Dr. Martin Heidebach, Leiter des Tutoriums Verwaltungsrecht, überzeugt die Studierenden durch seine kreativen Ideen. So machte er z.B. während der Pandemie Falllösungen als Videopodcast zugänglich und hielt in Kleingruppen Fragerunden ab. Aus Sicht der Fachschaft ein „hervorragendes Konzept“ und ein großer Gewinn: Nicht nur konnten die Studierenden sich ihre Zeit so selbst einteilen, es war ihnen auch möglich, aktiv an den Fragerunden teilzunehmen und dabei ihre persönlichen Verständnisprobleme herauszuarbeiten.

Prof. Dr. Julia Nasev, Fakultät für Betriebswirtschaft

Prof. Dr. Julia Nasev überzeugte die Studierenden ihrer Fakultät durch vielfältige, innovative, auch digitale Lehrmethoden. Ihre Inhalte vermittle sie mit Leidenschaft und einer großen Portion Enthusiasmus. Dazu gehörten auch die perfekte Struktur und Organisation ihrer Veranstaltungen, die sie auf Basis eines regelmäßigen Studierendenfeedbacks gestaltete, um sie weiter zu optimieren. Außerdem baute Prof. Nasev zahlreiche praktische Anwendungsfälle ein, anhand derer die theoretischen Inhalte zusammen mit den Studierenden diskutiert werden konnten. Das hohe Interaktionslevel der Lehrveranstaltungen, um die Studierenden in herausfordernden Themengebieten zu motivieren, führte so zu einer sehr produktiven Lernatmosphäre.

Die Preisträgerinnen „Gute Lehre 2019“

Professorin Claudia Bausewein | © Christian Kaufmann

Professorin Claudia Bausewein, Fakultät für Medizin

Die Vermittlung unangenehmer Diagnosen ist schwierig, gehört aber zum Arztberuf dazu. Auch der Umgang mit uneinsichtigen Patienten stellt bisweilen eine Herausforderung dar. Die patientenorientierten Kommunikationskurse, die Professorin Claudia Bausewein an ihrer Fakultät eingeführt hat, verbessern die Fähigkeit der Studierenden, auch in komplizierten Situationen ruhige, empathische Gespräche mit Patienten zu führen.

Schritt für Schritt bereitet das longitudinale Kommunikationscurriculum „KomMeCuM“ auf die psychosozialen Aspekte der Arbeit von Medizinern vor. Bei Fachschaft und Studierenden stößt dieser praxisbezogene Ansatz auf große Begeisterung. Bausewein sei „ein Vorbild für innovative Lehre“, lobt die Fachschaft.

Professorin Eva Haverkamp-Rott

Professorin Eva Haverkamp-Rott, Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften

Die große Beliebtheit von Professorin Eva Haverkamp-Rott hat mehrere Gründe. So betont etwa die Fachschaft ihren vorbildlichen Umgang mit allen Studierenden und die Bereitschaft, Exkursionen anzubieten, um Geschichte aus erster Hand zu erfahren. Besonders beachtlich ist außerdem ihr Engagement für das außerakademische Publikum: Gleich drei Ausstellungen zur mittelalterlichen jüdischen Geschichte hat Haverkamp-Rott zuletzt durchgeführt.

Hocherfreut zeigen sich die Studierenden über die Lehrveranstaltungen, in denen Haverkamp-Rott die arbeitsaufwendigen und zeitintensiven Ausstellungen auf den Weg brachte: eine einzigartige Gelegenheit, Praxiserfahrungen zu sammeln und die eigenen Arbeiten renommierten internationalen Wissenschaftlern zu präsentieren.

Dr. Yvonne Pudritz | © Klinikum der Universität München

Dr. Yvonne Pudritz, Fakultät für Chemie und Pharmazie

Verbinden, vernetzen – das ist Alltag in Dr. Yvonne Pudritz´ Arbeit als Teacher Practitioner im Fach Klinische Pharmazie. Dank ihrer außergewöhnlichen Bereitschaft zu aufwendiger Organisation erhalten die Studierenden praktischen Unterricht auch im Rahmen sogenannter „Bedside Teachings“. Theorie und Praxis werden somit optimal verknüpft. Außerdem hat Dr. Pudritz ein umfangreiches und ausgeklügeltes E-Learning-Programm konzipiert und umgesetzt.

Die LMU hat im Juli 2022 15 herausragende Lehr- und Forschungsprojekte ausgezeichnet: Lehrinnovationspreise

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